Flakregiment 16

Am 01. Oktober 1959 wurde unter großer Geheimhaltung in Pinnow das Flakregiment 16 (FR-16) aufgestellt. Die Bezeichnung „Flakregiment“ diente wohl auch etwas der Tarnung, denn Flugabwehrraketen waren zu dem Zeitpunkt neuartige Waffensysteme und zählten zur absoluten Spitzentechnologie der damaligen Zeit. Mit der Aufstellung begann die Ausbildung der Soldaten, die Zuführung der sowjetischen Waffensysteme SA-75 „DWINA“ (SA-2) und parallel dazu wurden die zukünftigen Standorte des FR-16 errichtet (Bauzeit 1959 – 1960). Das waren Stab, Technische Abteilung und Lager bei Ladeburg und die Feuerabteilungen bei:

  • Fürstenwalde (I. FA)
  • Prötzel (II. FA)
  • Klosterfelde (III. FA) und
  • Beetz (IV. FA)

Der Personalaufbau, die theoretische und praktische Ausbildung des Personals war Schwerpunkt der folgenden Jahre. Im September 1960 führte das FR-16 das erste Gefechtsschießen in der Sowjetunion durch und gegen Ende des Jahres war die Gefechtsbereitschaft des FR-16 hergestellt.

Die Aufgabe des FR-16 lautete: „Die Hauptstadt der DDR, BERLIN, aus Richtung Nordwest, FRANKFURT/ODER, EEBERSWALDE aus den Richtungen West und Nordwest zuverlässig zu decken“.

Am 07. Oktober 1961 wurde zum Jahrestag der DDR dem FR-16 die Truppenfahne übergeben und in die 1. Luftverteidigungsdivision (1. LVD) des Kommandos Luftstreitkräfte / Luftverteidigung (LSK/LV) der Nationalen Volksarmee (NVA) eingegliedert.

Die Truppenfahne einer militärischen Einheit Symbolisiert ihre militärische Ehre, die Treue zum Vaterland und die Verbundenheit mit der Bevölkerung. Sie wird bei militärischen Zeremonien verwendet, Beispielsweise bei der Vereidigung der Soldaten, bei Auszeichnungen oder Paraden.

Am 01.Mai 1962 nahm das FR-16 zum ersten Mal an einer Militärparade in Berlin teil. Dabei wurden auch die Flugabwehrraketen des Systems SA-75 „DWINA“ zum ersten Mal als neues Waffensystem im Bestand der NVA öffentlich gezeigt. Danach war das FR-16 fester Bestandteil der Paraden in Berlin und erhielt 1970, 1973 und 1975 die Auszeichnung „Bester Marschblock der Raketentruppen“.

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Unstrukturierung zur 41. Flugabwehrraketenbrigade

Das Ende des Kalten Krieges und die Umstrukturierung zum Flugabwehrraketengeschwader 52